An der Preisverleihung wurde Prof. em. Dr. oec. publ. Rudolf Volkart, Langnau am Albis, der Dr. Kausch-Preis 2014 an der Universität St.Gallen (HSG) zur Förderung der Forschung und Praxis auf dem Gebiet des finanziellen und betrieblichen Rechnungswesens überreicht.
Rektor Thomas Bieger begrüsste die Festgemeinde und dankte der Fritz Carl Wilhelm Stiftung für den Dr. Kausch-Preis, der die Entwicklung des Rechnungswesens fördert.
Rudolf Volkart, der den Preis für seine Beiträge zur Theorie und Praxis von Rechnungslegung und Corporate Finance erhielt, ging in seiner Festansprache auf die Zukunft der finanziellen Berichterstattung ein. Heutzutage werden gerade von Grossfirmen jährlich Datenberge publiziert, denen es an Konsistenz mangelt und welche nur selten von einer zukunftsorientierten Perspektive geprägt sind. Zu dieser Entwicklung beigetragen hat das zentrale internationale Regelwerk zur finanziellen Rechnungslegung, die International Financial Reporting Standards (IFRS). Dieses wird laufend weiterentwickelt, jedoch löst es damit auch unweigerlich akute Intransparenz im «Standards-Dschungel» aus. Rudolf Volkart illustrierte mögliche künftige Entwicklungen mit dem «Integrated Reporting», einem zwischen 2010 und 2012 vom International Integrated Reporting Council (IIRC) entwickelten Projekt. Dieses hat das Ziel, die Inhalte der Berichterstattung stärker auf qualitative Werte im sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Unternehmensumfeld auszurichten. Mit dieser Art des «Value Reporting» sollen den Finanzinvestoren kurz-, mittel- und langfristige Wertpotenziale vermittelt werden, während gleichzeitig die diffusen Interessen verschiedener Anspruchsgruppen besser angesprochen werden. Rudolf Volkart betonte, dass wertorientierte Konzepte wie das Integrated Reporting durchaus für die Zukunft der Unternehmensberichterstattung wegweisend sein könnten. Gleichzeitig mahnte er aber auch vor einer möglicherweise zu starken Abkehr der Wertschaffung zugunsten der Anteilseigner und schloss seine Rede mit weiteren teils kritischen Fragen, die mit dieser Entwicklung im Zusammenhang stehen.
Giorgio Behr, Präsident der Jury, welche den Preis vergibt, leitete das Podiumsgespräch mit dem Preis-träger, Rudolf Volkart. Anschliessend hob er die wichtigsten Meilensteine in der Karriere des Preisträgers hervor. Mit seinen theoretischen und empirischen Beiträgen trägt Rudolf Volkart wesentlich zur Weiter-entwicklung des betrieblichen und finanziellen Rechnungswesens und der Corporate Finance bei. Durch seine Aktivitäten fördert er massgeblich den erfolgreichen Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Die Jury und das Kuratorium haben deshalb beschlossen, Rudolf Volkart die Urkunde des Dr. Kausch-Preis 2014 zu übergeben. Der Preis ist mit 75‘000 Franken dotiert und wird durch die Stiftung seit 1984 jährlich vergeben.


Im Downloadbereich finden Sie die Kurzfassung des Festvortrags des Preisträgers sowie ergänzende Angaben zum Preisträger.
Kontakt für Rückfragen:
Prof. Dr. Giorgio Behr
Präsident der Jury und des Kuratoriums für den Dr. Kausch-Preis
Tel.: +41 44 886 61 81
E-Mail: esther.bannwart@unisg.ch